Camino de Santiago

Mein Jakobsweg mit dem Fahrrad



Von León nach Rabanal del Camino

Peter Thomas

aus Siegburg



30. Tag
Mittwoch 17.07.2002


In der Tat konnte man bis zum offiziellen Wecken um sechs Uhr schlafen, keine Frühaufsteher und Knistertüten! Ich habe auf der Matte auf dem Boden der Turnhalle ganz gut geschlafen, bin zwar etwas steif gelegen, aber ein wenig Gymnastik hilft.

Es gibt ein gutes Frühstück: Kaffee bis zum Abwinken, verschiedene Brotsorten, Käse und Obst, alles kostenlos, aber es wird um eine Spende gebeten.

Ich starte um halb acht und brauche fast eine Stunde um aus León heraus zu finden. Schlechte und lückenhafte Markierung, Baustellen. Ich verpasse auch den Abzweig zur eigentlich geplanten Wegalternative und fahre teils neben, teils auf der hier wieder stark frequentierten N120.

Im Lauf des Vormittags wird es wieder so richtig heiß. (Irgendwann erhasche ich in einer Bar einen Blick auf den Fernseher, wo etwas von 32°C steht.) Gegen Mittag erreiche ich Astorga, besichtige Kathedrale und Gaudi-Bischofspalast nur von außen, da geschlossen. Ein Supermarkt versorgt mich mit Material zum ausgiebigen Picnic in einem kleinen Park.

Die Weiterfahrt wird aufgrund der Hitze und Windstille außerordentlich anstrengend, auch wird die Strecke jetzt wieder bergiger. Ich erreiche mein Tagesziel Rabanal del Camino gegen halb vier, und die von mir angesteuerte Herberge (Benediktiner) ist bereits voll belegt. In der städtischen Herberge (albuerge municipal) ist kein Hospitalero aufzutreiben, und so wende ich mich der privaten Herberge 'Pilar' zu, die mit 4€ etwas teurer als die öffentlichen Herbergen ist. Aber die Herberge ist ausgezeichnet, gut geführt, bequem und sauber. Auch gibt es hier eine Bar, wo ich jetzt den Durst löschen kann und morgen ein Frühstück bekommen werde.

Der Höhenmesser zeigt 1221 müM, sodass der größte Teil des Anstiegs zum 'Cruz de Ferro' (ca. 1500 müM) wohl geschafft ist. Aber es gibt noch weitere Berge in Galicien! Doch ich habe mittlerweile genügend Zeit für die restlichen Kilometer bis Santiago.

Zum Abendessen gehe ich in das Restaurant 'El Peregrino' (wo es trotz des Namens keine Herberge, sondern ein Hotel gibt).



Tagesstrecke 73 km